Im Sommersemester 2022 beschäftigten sich die Studierenden am Lehrstuhl Städtebau der TU Dortmund mit dem Entwicklungsraum ‚Burgtor-Burgwall’. Dieser verfügt über ein hohes Entwicklungspotential im Dortmunder Zentrum. Als historischer Zugang von Norden in die Kernstadt und wichtiger Übergang aus der City am Wallring in die Nordstadt steht die städtebauliche Bedeutung dieses Gebiets innerhalb des Stadtgefüges heute in starkem Kontrast zu dem fragmentierten, stellenweise sogar brachenartigen Charakter seiner baulichen und stadträumlichen Struktur.

Blick in die Ausstellung „Burgtor“. – Foto: Detlef Podehl

Den Studierenden stellten sich hierbei Fragen, die, obwohl ortsspezifisch, ganz generelle Themen des Weiterbauens in unseren Städten adressieren: Wie kann dieser zentrale Bereich zu einer durchmischten Stadt umgebaut werden, in der auch Familien mit Kindern, Junge und Alte, preisgünstig oder auch im privaten oder genossenschaftlichen Eigentum wohnen können? Wie kann das identitätsstiftende Potential des Wallrings mit mehr Raum für Fussgänger- und Veloverkehr, Aufenthalt und Begrünung reaktiviert werden und die im Entwicklungskonzept der Stadt programmatisch geforderte ‚City Krone‘ interpretiert werden, die an den Einmündungen der auf den Wall treffenden Radialstraßen Stadttore aus Hochhäusern vorsieht?

Auch der disperse Stadtraum nördlich der Bahntraße, der heute von einer s-förmig geführten Bundesstraße, Kleinbauten und Gewerbehöfen inmitten eher zufällig strukturierter Grünflächen und Baumensembles geprägt ist, war in die Bearbeitung miteinbezogen. Aus dieser durchgrünten, stadtlandschaftlichen Situation einen glaubwürdigen Stadtraum zu entwickeln, der die vielfältigen Beziehungen neu ordnet und stimmig in die Kontinuität der Stadt einbindet, war ebenso herausfordernd wie spannend.

Blick in die Ausstellung „Burgtor“. – Foto: Detlef Podehl

Entstanden sind eindrückliche Arbeiten, mit denen die Studierenden zeigen, wie die Idee der identitätsstiftenden Silhouette mit einer städtebaulichen Strategie der Textur verknüpft wird und aus der surreal anmutenden Ansammlung von Versatzstücken ein neues Stück Stadt entstehen könnte, das in seinen besten Momenten erlebbar macht, was Städte immer auch waren: Orte der Sehnsucht.

Eine Auswahl der besten Arbeiten wird in Modellen und digitalen Präsentationen in der Lounge des Baukunstarchivs NRW vom 22.09.2022 – 16.10.2022 präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Ausstellungsplakat: Burgtor - Transformation eines Stadtraums

Ausstellungsplakat: Burgtor – Transformation eines Stadtraums