Das Forum Stadtbaukultur Dortmund greift jeden Monat aktuelle Fragen der Stadtentwicklung auf, um sie mit Fachleuten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. Am 27.5. luden das Stadtplanungsamt und der BDA Dortmund-Hamm-Unna unter dem Motto „Wo die Vorstadtkrokodile wohnen“ ins Baukunstarchiv NRW ein.

Im Fokus standen Siedlungen in der „Zwischenstadt“, der Peripherie zwischen der dichten, teuren Stadt und dem ländlichen Raum. Welche Qualitäten stecken in diesen Wohngebieten? Welche architektonischen und städtebaulichen Herausforderungen sind dort zu bewältigen? Der Architekt Sven Grüne und Prof. Dr. Wolfgang Sonne von der TU Dortmund leiteten mit ihren Impulsvorträgen ins Thema ein.

Anschließend stand die Heimat der „Vorstadtkrokodile“ im Mittelpunkt: der Dortmunder Stadtteile Lanstrop, in dem Schriftsteller Max von der Grün 1976 sein bekanntes Kinderbuch verfasste. In den 1960er Jahren entstand hier die Siedlung Neu-Lanstrop, für deren Weiterentwicklung die Mitglieder des BDA Dortmund in einem ungewöhnlichen Prozess gemeinsam nach Lösungen suchten. Marcus Patrias und Frank Fietz stellten die Ideen für die „Neuen Nachbarschaften für die Gartenstadt Lanstrop“ vor, die „als Impuls und Katalysator für weitere Entwicklungen“ dienen sollen. Die um zwei Höfe gruppierten Wohngebäude auf einem ehemaligen Schulgelände wurden von 13 Architekturbüros individuell entworfen, so dass das Ensemble vielfältige Fassadengestaltung und unterschiedliche Grundrisstypen bietet. Die rund 90 Gäste im Baukunstarchiv hatten die Gelegenheit Fragen zu stellen, mit den Architekten zu diskutieren und die Planungen im Modell näher zu betrachten. Trotz einiger kritischer Stimmen und Anregungen zeigte sich eine positive Resonanz auf das Projekt, für dessen Realisierung aktuell noch nach Investoren gesucht wird.

  • Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Marcus Patrias, Frank Fietz und Sven Grüne präsentieren das Modell der "Neuen Nachbarschaften" - Foto: Simone Melenk
  • Forum Stadtbaukultur Dortmund am 27.5.2019 im Baukunstarchiv NRW - Foto: Simone Melenk