Foto (Ausschnitt): Detlef Podehl

Das Baukunstarchiv NRW hat das Ziel, das Werk bedeutender und prägender Bauschaffender, deren Werk einen Bezug zum Bundesland Nordrhein-Westfalen hat, möglichst umfassend zu dokumentieren. Insbesondere durch die Archivie-rung von Vor- und Nachlässen sollen diese Materialien gesichert, erschlossen, archivgerecht aufbewahrt sowie der Forschung und interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Ausgewählte Bestände sollen wissenschaftlich erforscht und die Ergebnisse im Rahmen der finanziellen und personellen Möglichkeiten durch Ausstellungen und Publikationen präsentiert werden. Durch die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten soll dazu beigetragen werden, ein Verständnis für Baukultur im Allgemeinen zu vermitteln und zu fördern.

Das Baukunstarchiv verfolgt darüber hinaus das Ziel, ein Netzwerk zu knüpfen und damit die Voraussetzungen für eine kooperative, archiv- und sammlungsübergreifende Überlieferungsbildung in Nordrhein-Westfalen und die Vernetzung vorhandener Archive zu schaffen und setzt sich für die Erarbeitung der zugehörigen Standards ein.

Das Baukunstarchiv strebt eine übergreifend ausgerichtete Archivierung an, der die folgenden Kriterien zu Grunde liegen:

– landesweit: Die Archivierung umfasst alle Landesteile Nordrhein-Westfalens (Rheinland, Westfalen, Lippe).
– typologisch breit angelegt: Das Archiv dokumentiert ein breites Spektrum des Planungs- und Baugeschehens.
– interdisziplinär: Die Bestände bilden alle planungs- und baubezogenen Aspekte ab.
– akteursbezogen: Die Überlieferungsbildung zeigt Netzwerke und Schaffenszu-sammenhänge auch unter Berücksichtigung von Genderaspekten auf.
– qualitätsbezogen: Es werden Vor- und Nachlässe von regionaler und überregi-onaler, in Einzelfällen auch lokaler baukultureller Qualität sowie zeitgeschichtlicher Bedeutung gesammelt.
– medial umfassend: Ein umfassender Sammlungsansatz berücksichtigt neben der papiernen Überlieferung mit Skizzen und Zeichnungen, Korrespondenz sowie weiterem Schriftgut wie statische Berechnungen, Büchern und Zeitschriften auch Modelle, Fotografien, Film- und Tondokumente, einzelne Bauelemente und Materialproben sowie digitale Datensätze. Damit liegt das im Architekturbetrieb gängige Spektrum der Quellengattungen vor.

Das Baukunstarchiv öffnet sich einem breiten Nutzerkreis und berücksichtigt dazu folgende Kriterien:

– forschungsbezogen: Die archivierten Nachlässe werden zeitnah und möglichst umfassend wissenschaftlich erschlossen und ausgewertet.
– vermittlungsbezogen: Das Archiv versteht sich auch als Lehrsammlung und steht für Kooperationen offen.
– öffentlichkeitswirksam: Die Arbeit der Archivierung und die Ergebnisse der Forschung werden regelmäßig in der Öffentlichkeit durch Veröffentlichungen, Ausstellungen und Veranstaltungen präsentiert, um ein breites Interesse an dieser Arbeit zu erreichen.
– barrierearm: Das Archiv mit seinen Beständen richtet sich an eine möglichst breite Vielfalt interessierter Nutzergruppen.
– kooperativ: Angestrebt werden die Zusammenarbeit der Archive in NRW im Bereich der Architekten- und Ingenieurnachlässe, der Austausch mit Archiven außerhalb Nordrhein-Westfalens sowie der Ausbau internationaler Kontakte. Die bestehende lokale Vielfalt planungs- und architekturbezogener Sammlungen in Nordrhein-Westfalen wird respektiert und durch die Sammlungstätigkeit des Baukunstarchivs NRW nicht angetastet.

Das Sammlungskonzept finden Sie hier unter Download: