Ein Partnerprojekt des Baukunstarchivs NRW, des Museums der Baukultur Nordrhein-Westfalen und der Technischen Universität Dortmund.
Die Ausstellung wird gefördert durch die LWL-Kulturstiftung.
Harald Deilmann (1920-2008) zählt zu den bedeutenden Architekten der Nachkriegsmoderne in Deutschland. Zum 100. Geburtstag widmen ihm das Baukunstarchiv NRW, das Museum der Baukultur NRW und die TU Dortmund eine Werkschau.
Ausstellungszeitraum: 27.08.2021 – 07.11.2021
Ausstellungsort: Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund
Öffentliche Führungen mit dem Kurator Stefan Rethfeld am 09.09.2021 und 14.10.2021 (jeweils 18:00-19:30 Uhr), Anmeldung unter: info@baukunstarchiv.nrw
Wir freuen uns, Ihnen im Folgenden das Begleitprogramm präsentieren zu dürfen. Um Anmeldung an info@baukunstarchiv.nrw wird gebeten. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
Do 07.10.2021, 19 Uhr
– DIE VERANSTALTUNG IST ABGESAGT! –
Wie werden wir morgen … wohnen?
Harald Deilmann Spezial: Wohnbauten – retrospektiv
Di 26.10.2021, 19 Uhr
Das Dortmunder Modell gestern-heute-morgen
Harald Deilmann begründete 1974 mit dem Bauingenieur Stefan Polónyi das Dortmunder Modell einer gemeinsamen Ausbildung von Architektur und Bauingenieurwesen an der Universität Dortmund. Was waren damals die Ziele? Wie wird es heute praktiziert? Was sind die Herausforderungen der Zukunft? Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der TU Dortmund.
Einführung: Prof. Dr. Mike Gralla, Dekan der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen, TU Dortmund
Vortrag zur Geschichte des Dortmunder Modells: Katrin Lichtenstein
Gespräch zur Zukunft des Dortmunder Modells: Prof. Dr. Christian Hartz, Lehrstuhl Tragkonstruktionen, sowie Prof. Piet und Wim Eckert, Lehrstuhl Baukonstruktion
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Baukunstarchiv NRW/TU Dortmund
Do 28.10.2021, 19 Uhr
Wie werden wir morgen … lernen?
Harald Deilmann Spezial: Bildungsbauten – retrospektiv
In den 1960er und 1970er Jahren wurde das Bildungswesen zunehmend verbreitert und vertieft, gleichzeitig vernetzter und durchlässiger. Auch die Grundrisse der Deilmann-Bauten übersetzten diesen Anspruch mit multifunktionalen Zonierungen und großer Flexibilität – vom variablen Klassenraum bis zum pädagogischen Zentrum. Die Bildungsreformen ermöglichten neue Raumkonzepte.
Wie erleben wir heute diese Bauten? Können sie Ausgangspunkt für künftige Lösungen sein?
Vortrag von Stefan Rethfeld, Kurator der Ausstellung.
So 07.11.2021, 15 Uhr
Finissage – Erinnerungen an Harald Deilmann
Am letzten Tag der Ausstellung in Dortmund möchten wir noch einmal mit Zeitzeugen über Harald Deilmann ins Gespräch kommen – und an ihn und sein Werk erinnern.
Die Offenheit im Architekturbüro Deilmann führte häufig zu experimentellen Projekten. Was reizte Harald Deilmann an neuen Bauaufgaben? Welche Rolle spielten hierbei die Mitarbeitenden und Auftraggeber? Wie gestaltete sich der Entwurfsprozess?
Wie entstand eines der ersten modernen SOS-Kinderdörfer in Deutschland? Wie erste Wohnvillen aus Beton? Und wie konnten offene Strukturen auch für Banken und Versicherungen zum Image werden? Und wie geht es diesen Bauwerken heute?
Gespräche mit Zeitzeugen – aus dem Familien-, Freundes- und Mitarbeiterkreis, u.a. mit:
– Andreas Deilmann (Sohn von Harald Deilmann)
– Adrian Sarnes (ehem. Mitarbeiter in den 1960er Jahren, gestaltete u.a. Wohnhaus Steimann Ahlen, SOS-Kinderdorf Niederhein)
– Peter Schönrock (Einrichtungsleiter SOS-Kinderdorf Niederrhein)
– Peter Tormin (langjähriger Leiter des Dortmunder Büros, 1969-2003, gestaltete u.a. Volkswohlbund Dortmund, Dresdner Bank/WestLB Dortmund)
Moderation: Stefan Rethfeld, Kurator der Ausstellung
Anmeldung erforderlich unter Tel. 0231 22250150 oder per E-Mail info@baukunstarchiv.nrw.
Zur Ausstellung ist ein Katalog in der Reihe des Baukunstarchivs NRW beim Verlag Kettler in Dortmund erschienen. Der Katalog kann ab sofort direkt beim Kettler Verlag vorbestellt oder künftig beim Ausstellungsbesuch vor Ort erworben werden.
Harald Deilmann. Lebendige Architektur – Film zur Ausstellung
Informationen zur Ausstellung
Deilmann prägte mit seinen Bauwerken in nahezu allen Baugattungen die Architekturentwicklung in der jungen Bundesrepublik, insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren. Sein Wirken als Architekt und Stadtplaner, als Hochschullehrer in Stuttgart und Dortmund – dort Mitbegründer des „Dortmunder Modells“ – sowie als Preisrichter, Berater und Kunstförderer war vielfältig. Schon früh wurde die Gestalt seiner Bauten als „lebendige Architektur“ gewürdigt. Mit seinem 1955 gegründeten Büro schuf er von Münster aus Bauten in Westfalen und im Rheinland, zunehmend auch bundesweit und international. Dabei suchte er – häufig gemeinsam mit zeitgenössischen Künstlern – die Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Herausforderungen und architektonischen Strömungen seiner Zeit.
Lebendige Architektur
Die Grundlage für die Ausstellung bietet der umfangreiche Nachlass des Architekten im Baukunstarchiv NRW. Dieser umfasst rund 1.700 Projekte aus dem Zeitraum 1955 bis 2005.
In der Ausstellung werden die für die architektonische Haltung Deilmanns prägenden Jahre von 1955 bis zum Beginn der 1980er einen Schwerpunkt bilden. Sein Entwurfsansatz basierte stets auf der Prämisse, dass sich das Typologische und das Schöpferische eines Bauwerks bedingen: „Das Wesentliche und Typische bestimmen den objektivierbaren, allgemeinen Anteil des Gebäudes, der zum Geformten, zur Gestalt führt. Das Einmalige, Situationsbedingte und auf die Bauherren- und Architektenpersönlichkeit bezogene Subjektive bestimmen den besonderen Ausdruck des Gebäudes.“
Die Ausstellung gliedert sich inhaltlich wie szenografisch in verschiedene Bauaufgaben: STADT – WOHNEN – BILDUNG – GESUNDHEIT – KULTUR – UNTERNEHMEN – GEMEINWESEN – INNENRAUM. An ausgesuchten Beispielen wird das für Deilmann prägende Verständnis einer „lebendigen Architektur“ mit seinem besonderen Blick auf die Entwurfsparameter ORT, TOPOGRAPHIE, RAUM, FUNKTION, KONSTRUKTION, MATERIAL, LICHT und KUNST erläutert. Ebenso würdigt ein biographischer Teil die Person Harald Deilmann und veranschaulicht die verschiedenen Lebensstationen mit persönlichen Dokumenten und Gegenständen aus dem Nachlass.
Die Ausstellung thematisiert auch die aktuelle Frage des Umgangs mit seinem Werk: Einzelne Bauten stehen bereits unter Denkmalschutz und wurden saniert oder erweitert, andere inzwischen abgerissen – weitere werden derzeit neu entdeckt und eignen sich für den Weiterbau.
Kurator: Stefan Rethfeld
Ausstellungsinszenierung: sinkenarchitekten mit Kikkerbillen – Büro für Gestaltung, Köln / Produktion: designbauwerk, Köln
Digitale Vernissage via Live-Stream (Harald Deilmann – Lebendige Architektur)
Die digitale Vernissage vom 26.08.2021 aus dem Gartensaal des Baukunstarchivs NRW können Sie sich HIER noch einmal ansehen.