Der junge Architekt Philipp Valente und der Nachwuchsarchitekt Jonathan Schmalöer sind mit dem Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte Architektur geehrt worden. Die Auszeichnung wurde am 11. Dezember im Baukunstarchiv NRW verliehen. Die beiden Gewinner teilen sich das Preisgeld von 15 000 Euro. Der Preis wird seit 1978 alle zwei Jahre in wechselnden Kunstsparten verliehen.

Dortmunds Bürgermeisterin Barbara Brunsing überreichte den beiden gebürtigen Dortmundern ihre Urkunden. Beide Preisträger stellten ihre architektonisch-künstlerischen Ansätze und Grundsätze in kurzen Vorträgen vor.

Die Jury unter dem Vorsitz von Stadtplanungsdezernent Ludger Wilde sieht in beiden Preisträgern unterschiedliche, aber gleich starke baukünstlerische Persönlichkeiten, die Architektur und Städtebau in vielfältigen Kontexten und in zukunftsfähigen Perspektiven denken. Sie zeigen nach Ansicht der Jury jeweils eine architektonische wie künstlerische Haltung, die dazu beitragen kann, Architektur und Städtebau humaner, sozialer und ökologisch sinnvoll werden zu lassen.

Präsentierten ihr Verständnis von Architektur im Rahmen der Preisverleihung im Baukunstarchiv NRW: Jonathan Schmalöer (l.) und Philipp Valente – Foto: © Roland Gorecki, Dortmund Agentur

Philipp Valente Gouveia Pais (Jahrgang 1991) wurde in Dortmund geboren und absolvierte sein Architekturstudium in München, Tokio, Dortmund und Lissabon. 2013 gründete er das Büro „Less Plus“ in Dortmund, das der Architekt mittlerweile gemeinsam mit seinem Partner Nils Martens an den Standorten Dortmund und Bottrop leitet.

Philipp Valente steht nach Meinung der Jury für einen sensiblen, ortbezogenen und ästhetischen wie nachhaltigen Anspruch an Architektur. Vom städtebaulichen Maßstab, wie beispielsweise der Entwicklung der Zeche Crone in Dortmund, bis hin zu kleinmaßstäblichen Objekten, wie beispielsweise der Kunstinstallation am Schölzbach Dorsten, entwerfe er stets mit Gespür für den jeweiligen Ort und für die Region des Ruhrgebiets. Dabei zeichne ihn eine künstlerische Haltung aus, die nicht nur in Darstellung und Materialästhetik seiner architektonischen Arbeiten sichtbar werde, sondern die sich vor allem in seinen künstlerischen Projekten widerspiegele. Viele Veröffentlichungen belegen sein starkes Interesse an der theoretischen Auseinandersetzung mit Architektur und Raum.

Jonathan Schmalöer wurde 1991 in Dortmund geboren und studierte Architektur in Aachen und Graz. Seit 2022 ist er Mitarbeiter bei „LuFo Raumgestaltung“ an der RWTH Aachen. Die Jury beschreibt ihn als einen jungen Planer mit einem Blick für zukünftige Themen. Im Vordergrund seiner Arbeit stehe ein ökologisches und gesellschaftliches Bewusstsein, das sich gegen die Wegwerfmentalität wendet. Materialkreisläufe, Bauen im Bestand, Low-Tech sind Begriffe, mit denen er sich beschäftigt. Seine architektonischen Entwürfe zeigen einen sensiblen Umgang mit vorhandenen städtischen Strukturen und dem baulichen Bestand. Seine künstlerischen Arbeiten stellen das Erzählerische in den Vordergrund und bedienen sich der Mittel der Sprache und der Fotografie.

Text: Katrin Pinetzki (Pressestelle der Stadt Dortmund)

Philipp Valente (l.) und Jonathan Schmaöler erhielten den mit je 7.500 Euro dotierten Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte Architektur. Bürgermeisterin Barbara Brunsing überreichte den beiden gebürtigen Dortmundern ihre Urkunden. – Foto: © Roland Gorecki, Dortmund Agentur