Von Kirchen über Museen bis zu Rathäusern – Wie prägen öffentliche Bauwerke das Stadtbild? Von 2019 bis 2022 untersuchten das Baukunstarchiv NRW, die TU Dortmund und das Museum Folkwang Essen im Rahmen des Forschungsprojektes „Stadt_Bauten_Ruhr“, wie das öffentliche Bauen die Identität von Städten im Ruhrgebiet im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert prägte. – Nach Abschluss des Forschungsprojektes können die Ergebnisse in insgesamt drei Büchern und einer digitalen Ausstellung eingesehen werden.

Aus dem Archiv des Baukunstarchivs NRW wurden dazu Pläne, Skizzen, Modelle und Fotografien herangezogen, die Eindrücke zur Planungs- und Baugeschichte vermitteln konnten. Zudem wurden die untersuchten Gebäude im Rahmen der Forschungsarbeiten neu fotografiert. Das Archivmaterial sowie die Bilder der Gebäude wurden im Anschluss in erzählende Beziehungen zueinander gesetzt; wodurch oft überraschenden Perspektiven auf eine repräsentative Baukultur der Städte im Ruhrgebiet entstanden.

Die Projektbeteiligten freuten sich über zahlreiche Besucher*innen und Gäste. Im Bild, v.l.: Markus Lehrmann (Geschäftsführer Baukunstarchiv NRW), Prof. Dr. Wiebke Möhring (Prorektorin Studium TU Dortmund), Prof. Dr. Barbara Welzel (TU Dortmund), Prof. Dr. Wolfgang Sonne (TU Dortmund und wissenschaftlicher Leiter Baukunstarchiv NRW), Dr. Hans-Jürgen Lechtreck (künstlerischer Koordinator und stellvertretender Direktor Museum Folkwang). – Foto: Detlef Podehl

Die dokumentierenden Bücher und eine digitale Ausstellung zu den „Stadt_Bauten_Ruhr“ wurden in feierlichem Rahmen unter dem Titel „Verliebt in die Stadt“ am 14. Februar im Lichthof des Baukunstarchivs NRW vorgestellt. Die Projektbeteiligten, darunter Markus Lehrmann, Geschäftsführer Baukunstarchiv NRW, freuten sich über zahlreiche Besucher*innen und Gäste. Sie konnten erleben, wie das Projekt prägnante Bauwerke im Ruhrgebiet erfahrbar macht, darunter das Gebäude des Baukunstarchivs NRW, das Museum Folkwang in Essen sowie die TU Dortmund; aber auch das „Musiktheater im Revier“ in Gelsenkirchen und die „Alte Synagoge“ in Essen. Neu kennenlernen können Interessierte auch Bauwerke, die bereits aus dem Stadtbild verschwunden sind, etwa das „Haus der Bibliotheken“ in Dortmund, das 1996 abgerissen wurde.

Digital können sich die Besucher*innen nun durch zahlreiche Stadtbauten im Ruhrgebiet „klicken“ – oder zu ihnen analog in den Büchern zum Forschungsprojekt nachblättern (Verlag Kettler: www.verlag-kettler.de).

Die untersuchten Bauwerke sind in der Bücherreihe „Stadt_Bauten_Ruhr“ den Kategorien „Kultur“, „Bildung“ und „Religion“ untergeordnet, wodurch sich die insgesamt drei Bänder ergeben. Die spezifische Geschichte der Gebäude wird jeweils in Erläuterungstexten vertieft.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Förderer der digitalen Ausstellung 2022 sind der Regionalverband Ruhr sowie die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

Die digitale Ausstellung kann kostenlos besucht werden unter www.stadt-bauten-ruhr.tu-dortmund.de

Foto: Julia Neuhaus/ Baukunstarchiv NRW

Text: Melina Beierle