Einen „Meilenstein für die Baukultur in Dortmund“ nannte Bürgermeister Norbert Schilff das „Forum StadtBauKultur Dortmund“, das am 28. August im Baukunstarchiv NRW sein 20-jähriges Bestehen feierte. In einer Festveranstaltung im Lichthof blickten prominente Gäste aus zwei Dekaden und 134 Veranstaltungen zurück, die das Forum seit seiner Gründung im Sommer 2003 durchgeführt hat.
Wie Bürgermeister Schilff ausführte, habe das Forum StadtBauKultur „tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung der Stadt“ gehabt. Die Zusammenarbeit des städtischen Planungs- und Bauordnungsamtes mit den lokalen Architekten- und Planerverbänden sowie weiteren Partnern habe dazu geführt, dass die Dortmunder Stadtgesellschaft heute in neuer Intensität und auf hohem fachlichem Niveau über zentrale Fragen der Stadtentwicklung und über maßgebliche Projekte diskutiere.
Als Festredner nutzte Reiner Nagel den Anlass, um vor den rund 130 Interessierten aus Architektur, Stadtplanung und Planungspolitik für ein konsequent neues Denken im Planen und Bauen zu werben. „Wir müssen unseren Auftraggebern vermitteln, dass wir in Lebenszyklen denken, nicht in Anfangsrenditen“, so der Vorsitzende der Bundesstiftung Baukultur. Er warb dafür, vom „Fetisch der Dämmung“ wegzukommen und stattdessen Stabilität in den Standards zu erreichen. „Wir bekommen nur mehr Wohnungen, wenn die Investorenseite Planungssicherheit hat“, führte Reiner Nagel aus. Dass solche Debatten in Dortmund qualifiziert geführt werden könnten, sei ein Verdienst des Forums StadtBauKultur.
Einer der Gründer des Dortmunder Forums war ebenfalls Gast auf der Festveranstaltung. In einer Talkrunde, die von Christof Rose, Abteilungsleiter „Medien + Kommunikation“ der Architektenkammer NRW, moderiert wurde, erinnerte der frühere Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau an die Auftaktveranstaltung, die 2003 im (damals noch nicht umgebauten) Dortmunder U stattgefunden hatte. „Es war eine Zeit des großen Umbruchs in Dortmund, in der wir große städtebauliche Projekte auf den Weg bringen konnten“, so der Stadtplaner Sierau, der damals noch Planungsdezernent der Stadt Dortmund war.
Zu den Meilensteinen habe die Entwicklung von Phoenix West und des Phoenixsees gehört; ebenso die Sanierung der Emscher – und nicht zuletzt die Rettung und Sanierung des früheren Museums am Ostwall, das in einem „gesamtstädtischen Kraftakt“ zum Baukunstarchiv NRW umgenutzt werden konnte. „Ohne das Forum StadtBauKultur Dortmund würden wir heute hier nicht stehen“, sagte der ehemalige Oberbürgermeister unter dem Applaus des Publikums im Lichthof des Baukunstarchivs NRW.
Dass die Entwicklung des Grünraums und die Qualifizierung städtischer Plätze und Freiräume zu den großen Herausforderungen der nächsten Jahre gehöre, machte Landschaftsarchitektin Christine Wolf in der Talkrunde deutlich. „Die Anpassung unserer Städte und Gemeinden an die Klimafolgen erfordert auch ein Umdenken in der Infrastrukturplanung“, unterstrich die Bochumer Landschaftsarchitektin. Einigkeit herrschte in der Runde, dass dem Forum StadtBauKultur Dortmund die Themen nicht ausgehen würden, zu denen Dortmunds Planungsdezernent Stefan Szuggat neben der weiteren Stärkung der grünen und blauen Infrastruktur die Entwicklung des Hafengebietes sowie den Ausbau des Wohnungsangebotes zählte.
Großer Dank ging an Birgit Niedergethmann und Maik Draxler, die im Amt für Stadtplanung und Bauordnung Dortmund die Geschäftsführung des Forums leisten.
Informationen zum Forum auch unter: www.dortmund.de/forumstadtbaukultur
Text: Christof Rose
Ein Video anlässlich der Veranstaltung wurde im Vorfeld von der Stadt Dortmund veröffentlicht: www.youtube.com
Mit neuem Logo und großem Plakat wurde in Dortmund auf das 20-jährige Bestehen des Forums StadtBauKultur hingewiesen. – Foto: Christof Rose