Der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker bespielt seit rund vier Jahrzehnten den öffentlichen Raum in unterschiedlichster Weise mit Großskulpturen und Malerei, mit Tanz und Musik. Im Baukunstarchiv NRW in Dortmund wird nun noch bis zum 15. Dezember 2024 die Ausstellung „Horst Gläsker: Farbe Raum Seele“ eröffnet, die mit oftmals großformatigen Modellen einen breiten Eindruck von der Schaffens- und Gestaltungskraft des Künstlers vermittelt. – Die Ausstellung „Farbe Raum Seele“ reflektiere das Verhältnis von Kunst und Architektur und lade zu einem intensiven Raumerlebnis ein. Laufzeit: 11.10. – 15.12.2024.
Im Zentrum der Ausstellung „Farbe Raum Seele“ steht die Originalarbeit „Tutti i Colori“: Die großformatige Ölarbeit auf Holzplatten, die ursprünglich 1988 – 90 für das Posttechnische Zentralamt Darmstadt entstanden war, wurde mit ihrem Gesamtmaß von 2,5 x 16 Metern eigens für die Ausstellung aus Depots rekonstruiert. Beeindruckend auch eine Vase aus dem Projekt „Feu Eau Terre Air – Vier Vasen“, die Horst Gläsker 2010 am Obersten Gerichtshof in Luxemburg realisieren konnte. Der Prototyp mit einer Höhe von 1,80 m wurde für die Ausstellung in Dortmund neu lackiert und im Park des Baukunstarchivs NRW platziert.
Neben den beiden Originalarbeit zeigt die Schau außerdem rund 40 Originalmodelle, mit denen Horst Gläsker seine Entwürfe und Farbkonzepte für Kunst-und-Bau-Projekte vorbereitet und kommuniziert – etwa öffentliche Bauten wie die „Leuchttürme des Wissens“ an der Universität Duisburg-Essen in Essen, das Treppenprojekt „Scala“ in Wuppertal-Elberfeld, die Gesamtgestaltung zweier Kirchenräume in der JVA Gelsenkirchen und die Säulen „Der Tag/Die Nacht“ im CentrO Oberhausen. Auch nicht realisierte Entwürfe werden in der Ausstellung in Dortmund zum Teil aufwändig inszeniert und präsentiert. „Mit der Ausstellung verwandeln wir den Lichthof des Baukunstarchivs in einen Wald voller Modelle“, erklärte das Kurationsteam Inga Soll und Heiko Sasse.
Horst Gläsker (*1949 in Herford) verbindet in seinem Werk Musik, Tanz, Theater, Zeichnung, Malerei, Bildhauerei, Installation und Architektur. Als Gläsker Ende der 1970er Jahre die Bühne der Kunst betrat, sorgte er gleich für Aufsehen. Seine Aktionen, Auftritte und Konzerte, seine herausfordernde, rebellische Präsenz waren bahnbrechend. Er bereicherte die Aktionskunst und Performance Art von Düsseldorf aus vor allem durch den radikalen Einsatz seines Köpers. Seine öffentlichen Darstellungen und Darbietungen schließen Ausdruckstanz, Körperbemalung sowie furiose Klangwelten mit ein. „Alles entsteht aus Rhythmus, alles ist Rhythmus“, lautet das Credo des Künstlers.
Zur Ausstellung ist eine Publikation aus der Schriftenreihe des Baukunstarchivs NRW im Verlag Kettler erschienen: www.verlag-kettler.de
Kurationsteam: Inga Soll und Heiko Sasse
Fotos: (1) Blick in die Ausstellung.- Foto: Melina Beierle/Architektenkammer NRW; (2) Neue Skulptur im Garten des Baukunstarchivs: Vase von Horst Gläsker (1,80 m); (3) Impression Ausstellungseröffnung: Die großformatige Originalarbeit „Tutti i Colori“ ziert die Rückwand des Lichthofs des Baukunstarchivs NRW und rahmt die vielfältige Modell-Ausstellung – Fotos: Christof Rose/Architektenkammer NRW