Am 30. August wurde der Landschaftsarchitekt und Urbanist Prof. Andreas Kipar mit dem Halstenbergpreis ausgezeichnet. Die Landesgruppe NRW der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) verleiht die Auszeichnung für vorbildliche Leistungen im Gebiet des Städtebaus. Mit der Verleihung des Preises an Andreas Kipar, der am Politecnico di Milano „Public Space and Landscape Design“ lehrt, würdigt die DASL erstmalig einen Landschaftsarchitekten. Bei dem Festakt im Gartensaal des Baukunstarchivs NRW in Dortmund sprachen Weggefährten und Akteure der Bereiche Städtebau und Landesplanung.

Mit seinem Büro LAND (Düsseldorf/Mailand) hat Andreas Kipar u.a. die „Grüne-Strahlen-Strategie“ für die städtebauliche Entwicklung von Mailand entwickelt. Gleichwohl sei er noch immer eng mit seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, verbunden, erklärte Kipar anlässlich des Festakts. So habe er auch an Projekten für grünräumliche Entwicklungen der Stadt Essen mitgewirkt. Seit 2023 ist er Mitglied der Task-Force „Nature-Positive Cities“ des Weltwirtschaftsforums.

Redner der Veranstaltung (v.l.): Ernst Uhing, Martin Harter, Andreas Kipar, Hans-Jürgen Best.- Foto: Christof Rose/Architektenkammer NRW

Jens Hoffmann, Chief Operation Officer (COO) von LAND, würdigte anlässlich des Festakts insbesondere Andreas Kipars Rolle als „Vordenker und Vermittler im Bereich der Landschaftsplanung, des Strukturwandels“. Bereits 1989 bis Ende der 1990er Jahre habe Kipar im Austausch mit Prof. Karl Ganser als IBA Korrespondent gewirkt – und so die Erfahrungen in Italien mit denen der Internationalen Bauausstellung IBA Emscher verknüpft. „Im Bewusstsein seiner Mission, Menschen mit der Natur zu verbinden, ist er ein unverzichtbarer und unermüdlicher Kommunikator“, unterstrich auch Hans-Jürgen Best, Planungsdezernent und Stadtdirektor der Stadt Essen i. R. anlässlich der Preisverleihung.

„Ich möchte meinen kollegialen Respekt gegenüber dem beeindruckenden Werk, das das Büro LAND realisieren konnte, gegenüber dem Werk, das Prof. Andreas Kipar geschaffen hat, ausdrücken“, hob Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW, bei seiner Rede hervor. Er bezog sich dabei Kipars vielfältige Projekte, die auch Aspekte der Fachrichtungen Stadtplanung und Landschaftsarchitektur miteinander verbinden. Auf die Nachfrage zur Bedeutsamkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen erklärte Prof. Andreas Kipar: „Ich glaube, in den heutigen Zeiten der Nachhaltigkeit geht es eigentlich nur noch darum, sich zusammen zu legen, übereinander, miteinander, nicht mehr nebeneinander.“

Der Preisträger erläuterte in seiner Dankesrede weiter, was ihn nach wie vor in seinem Beruf bewegt: „Diese Neugier des Unvorhergesehenen, diese Ahnung von dem, was hinter der Kulisse alles so läuft. Dieses leidenschaftliche Suchen im Teilen von Erfahrungen, mit Menschen in Projekten zu denken, Probleme auch als Chancen anzuerkennen und pragmatisch Brücken zu schlagen, das sind auch heute noch wichtige Triebfedern in meinem täglichen Denken und Schaffen.“

Mit der jährlichen Verleihung des Halstenberg-Preises durch die DASL NRW wird dauerhaft Friedrich Halstenbergs (1920-2010) umfangreiches Wirken zwischen Wissenschaft und Politik, Landesplanung und Raumordnung besonders in den 1960er bis 1980er-Jahren öffentlich geehrt.
Andreas Kipar reiht sich in eine Gruppe herausragender Preisträger und Preisträgerinnen wie zuletzt der Architekt und Stadtplaner Peter Zlonicky (2021), die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr Karola Geiß-Netthöfel (2022) oder das Stadtplanerpaar Friedrich Wolters und Leonore Wolters-Krebs (2023) ein.

Text: PM LAND/Melina Beierle, 11.9.2024