Werner Ruhnau: Der Name steht für eine enge Verbindung von Architektur mit bildender wie darstellender Kunst – und für einen auf einzigartig spielerischen Umgang mit dem Raumbegriff der Nachkriegsmoderne. Anlässlich der Vernissage zur Ausstellung „Bauen für die offene Gesellschaft“, die zentrale Arbeiten aus Ruhnaus Oeuvre präsentiert, wurde im Baukunstarchiv NRW am 15. Mai wiederholt betont, welche Bedeutung ein demokratisch verstandenes Gestalten öffentlicher Bauwerke, von Plätzen und Quartieren für unsere Gesellschaft hat. – Die Ausstellung ist vom 16. Mai bis 27. Juli im Baukunstarchiv NRW in Dortmund zu sehen. Sie wird gefördert durch die LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Programms 1250 Jahre Westfalen.

Bei der Vernissage sprachen (v.l.): Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Wissenschaftliche Leitung Baukunstarchiv NRW, Markus Lehrmann, Geschäftsführer Baukunstarchiv NRW, Dr. Christine Kämmerer Sammlungsmanagement Baukunstarchiv NRW, Prof. Dr. Frank Schmitz, Universität Hamburg, Prof. Dr. Jan Lazardzig, Institut für Theaterwissenschaft Freie Universität Berlin, Dr. Ute Reuschenberg, TU Dortmund – Foto: Melina Beierle/AKNW
„Der Anspruch dieses Architekten und Künstlers, für eine demokratische, offene Gesellschaft zu planen und zu bauen, erscheint gegenwärtig so aktuell wie zur Zeit der Entstehung seiner wichtigsten Bauwerke“, sagte Prof. Wolfgang Sonne, wissenschaftlicher Leiter des Baukunstarchivs NRW, zur Einführung in die Ausstellung „Bauen für die offene Gesellschaft“. Der Nachlass von Werner Ruhnau (1922 – 2015) gehört zu den größeren Beständen in der Sammlung des Baukunstarchivs NRW. Die Ausstellung basiert auf diesem Sammlungsbestand und stellt monografisch das Werk des Architekten vor. Allerdings lasse sich im Raum des Reinoldi-Lichthofs und zwischen den Deckeln eines Ausstellungskatalogs nicht ein ganzes Architektenleben darstellen, so Prof. Sonne. Hier galt es auszuwählen, sich auf die Architektur zu konzentrieren, charakteristische Themen zu finden und vorzustellen.

Über 100 Gäste kamen zur Vernissage der Ausstellung „Bauen für die offene Gesellschaft“ in das Baukunstarchiv NRW. Foto: Melina Beierle/AKNW
Im umfangreichen Werk Ruhnaus, das neben Gebäuden eine Vielzahl von künstlerischen, stadtplanerischen und gemeinschaftlichen Aktivitäten umfasst, liegt es dennoch nahe, auf die immer wiederkehrenden Themen des Spiels und des Theaters zurückzukommen. Deshalb hat die Ausstellung von Beginn an die Spielstätten des Theaters Münster und des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen miteinbezogen, die im Rahmen des Ausstellungsprogramms auch Führungen anbieten.
Ein weiteres Anliegen war es, dem Wirken Ruhnaus mit einem frischen Blick zu begegnen und es – neben der monografischen Darstellung – im Kontext der Architektur Nordrhein-Westfalens und der Bundesrepublik Deutschland zu verorten.

Blick von oben in den Lichthof des Baukunstarchivs NRW – Foto: Melina Beierle / Architektenkammer NRW
Es ist zentrale Aufgabe des Baukunstarchivs NRW, die Archivalien von Architekt*innen und Ingenieur*innen nicht nur dauerhaft zu verwahren, sondern sie stückweise zu erforschen, auszustellen und über Kataloge langfristig für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Programm zur Ausstellung:
Begleitend zur Ausstellung bietet das Musiktheater im Revier (MiR Gelsenkirchen) am 17.05.2025 und 14.06.2025, jeweils um 14.00 Uhr, Führungen durch das MiR an.
Unter dem Titel „Werner Ruhnaus demokratische Theaterkonzepte – Geschichte und Aktualität“ ist das Baukunstarchiv NRW am 6. Juli 2025 um 18.00 Uhr, mit einer Veranstaltung zu Gast im „Theatertreff“ des Theaters Münster.
„Werner Ruhnau. Bauen für die offene Gesellschaft“ – Laufzeit: 16. Mai bis 27. Juli 2025, Baukunstarchiv NRW, Dortmund. Öffnungszeiten: Di bis So, 14.00 – 17.00 Uhr, Eintritt frei. In Kooperation mit dem Musiktheater im Revier (MiR) Gelsenkirchen und dem Theater der Stadt Münster.
Die Ausstellung wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Zur Ausstellung ist ein Katalog im Verlag Kettler erschienen: Hrsg.: Markus Lehrmann, Wolfgang Sonne, Baukunstarchiv NRW. 34,00 €

Zur Ausstellung ist ein Katalog im Verlag Kettler erschienen. – Foto: Melina Beierle / Architektenkammer NRW