„Jeder von Ihnen nimmt Dinge anders wahr; jeder von Ihnen fotografiert Dinge wohlmöglich individuell. Und jeder von Ihnen hat vermutlich sein ganz eigenes Bild bei dem Gedanken an die Stadt Rom.“ Mit diesen Worten begrüßte Markus Lehrmann, Geschäftsführer des Baukunstarchivs NRW, am 8. Dezember rund 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zur Vernissage der Ausstellung „RomBilder. Fotografien von Maximilian Meisse“ im Lichthof des Baukunstarchivs NRW in Dortmund. Präsentiert werden 20 Aufnahmen des Fotografen Maximilian Meisse, die das klassische Rom in ungewohnter Perspektive zeigen. „Hier stehen nicht einzelne Monumente im Fokus, sondern der Stadtraum“, führte Markus Lehrmann im Rahmen seiner Einführung aus. Der Fotograf zeige den Betrachtern „das Dazwischen“ aus einem sehr individuellen Blick.
Neue Perspektiven gegen Langeweile
„Die Werke sollen gegen die Langeweile in der Fotografie wirken, indem neue Perspektiven gefunden werden, die die Stadt neu präsentieren können“, so Maximilian Meisse bei der Vernissage. In einem Künstlergespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Sonne, dem wissenschaftlichen Leiter des Baukunstarchivs, erläuterte der Fotograf, warum er sich bei seinen Arbeiten auf das historische Zentrum Roms fokussiert habe. Ziel der Ausstellung sei es, die Besucher*innen in die Werke hineinzuziehen, so der Berliner Fotograf weiter.
Unterstützt werden soll dieser Effekt durch die Präsentation der Bilder in verschiedenen Formaten, positioniert auf Sockeln mit unterschiedlichen Ebenen. Insgesamt werden dadurch drei Wände des Lichthofs des Baukunstarchivs NRW gefüllt, und der Betrachter kann die Fotos in Ruhe bei einem Rundgang betrachten – oder sich auf einzelne Werke konzentrieren. Der in den Fotografien präsentierte Stadtraum kann so vom Nahem betrachtet werden. „Auch ich entdecke beim erneuten Betrachten hin und wieder Neues in meinen Fotografien“, ergänzte Maximilian Meisse. Das Ausstellungskonzept stammt von Christos Stremmenos, Mitarbeiter des Baukunstarchivs NRW.
Schönes Rom
Auch der Konsul der italienischen Vertretung in Dortmund, Cesare Trecroci, sowie Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, begrüßten die Besucher*innen bei der Vernissage in Dortmund und äußerten großes persönliches Interesse an der Ausstellung. „Maximilian Meisse zeigt mit seinen einzigartigen Fotografien die Schönheit der Stadt Rom, die zahlreiche architektonische Besonderheiten und hohe gestalterische Qualitäten aufweist“, so Ina Brandes. Die NRW-Kulturministerin lebte während ihres Studiums selbst ein Jahr lang in Rom und bestätigte aus eigener Erfahrung: „Die hier gezeigten Werke geben durch die gewählten Perspektiven einen bisher unbekannten Blick auf die Stadt.“
Architektur neu entdecken
„Mit dem Medium der Fotografie erfahre ich Architektur weltweit aus neuen Blickwinkeln“, erklärte Maximilian Meisse, der selbst auch Architekt ist, den Besucher*innen gegen Ende der Vernissage. Das gelte nicht nur für seinen Blick auf die Stadt Rom, sondern auch für kleinere Orte, auch in Nordrhein-Westfalen. „Ich habe kürzlich im Rahmen einer Auftragsarbeit die Stadt Herne im Ruhrgebiet fotografiert – und nahm durch den fokussierten Blick auch hier die facettenreichen Aspekte wahr. Schönheit im Stadtraum kann im Kleinen sowie im Großen liegen – in Rom, aber eben auch in Herne – und weltweit an vielen weiteren, spannenden Orten“, resümierte Maximilian Meisse zum Abschluss der Vernissage.
Publikation zur Ausstellung
In der gleichnamigen Publikation „RomBilder“ werden insgesamt 50 Farbfotografien von Maximilian Meisse zu der Stadt Rom präsentiert. Die Publikation kann beim Felid Jud Verlag erworben werden (ISBN 978-3-9813318-5-1).
„RomBilder“ von Maximilian Meisse. Laufzeit bis zum 19. Februar 2023 im Baukunstkunstarchiv NRW. Weitere Informationen finden Sie hier.
Text: Melina Beierle/ Architektenkammer NRW